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Interview: Mein Freiwilligendienst bei mehr als lernen

Für einige junge Menschen steht der berufliche Weg nach dem Schulabschluss noch nicht ganz fest. Es gibt eine Vielzahl an Optionen, weshalb die Entscheidungsfindung nicht immer leicht sein kann. Einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren, statt direkt ins Studium oder in eine Ausbildung einzusteigen, kommt aus den unterschiedlichsten Gründen in Frage.

mehr als lernen bietet jährlich genau diese Möglichkeit — auf ein „Freiwilliges Soziales Jahr” (FSJ). Konstantin macht diesen seit September 2020. Wie das bei mehr als lernen aussehen kann und was die Teilnehmenden aus ihrem Erlebnis mitnehmen, erzählt uns Konstantin im Interview.

Warum hast Du dich für einen Freiwilligendienst bei mehr als lernen entschieden?

Konstantin: Als ich im Internet nach einem Bundesfreiwilligendienst in den Bereichen Bildung und Politik gesucht habe, bin ich auf mehr als lernen gestoßen. Ich habe mir daraufhin die Website angeschaut und hatte schnell den Eindruck, dass das Freiwilligenprogramm hier richtig professionell und strukturiert aufgebaut ist. Und dann habe ich mich einfach beworben…

Was macht den Freiwilligendienst bei mehr als lernen einzigartig?

Konstantin: Ich glaube, es ist schon schwer einen Freiwilligendienst zu finden, in dem man so direkt Bildung mitgestalten kann. Wir übernehmen als Freiwillige viel Verantwortung und sind wirklich mittendrin. Wir haben aber auch immer erfahrene Ansprechpersonen in unserer Nähe. Außerdem ist  die Ausbildung zur Seminarleitung besonders. Wir werden zu Beginn, aber auch immer wieder über das Jahr geschult, und lernen dabei viel über pädagogische Grundsätze, Gruppendynamik, oder auch Kommunikation. Ich nehme es schon als großes Privileg wahr, solche Dinge sowohl für mich selbst mitzunehmen, als auch in den Seminaren direkt praktisch anwenden zu können.

Was macht Dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?

Konstantin: Ich würde sagen, die Abwechslung. Man hat als Freiwilliger bei mehr als lernen sehr viele verschiedene Aufgaben: Diese reichen vom Pädagogen zum Koch, vom Auto-Beauftragten zum Eventmanager. Trotzdem sind natürlich die Seminare mit den Jugendlichen das eigentliche Highlight — am liebsten in Präsenz und mit einer lustigen, motivierten Truppe!

Wie geht es Dir damit deinen Freiwilligendienst in Zeiten von Corona zu absolvieren?

Konstantin: Es ist aktuell natürlich nicht so einfach, vor allen Dingen, weil man weniger mit den anderen Freiwilligen unternehmen kann. Trotzdem hat die Pandemie auch Positives. Wir haben  auf viele digitale Seminare umgestellt und dadurch natürlich nochmal wichtige Kompetenzen erlernt, gerade  im Hinblick auf eine zunehmende digital gestaltete Arbeitswelt. Das Homeoffice funktioniert sehr gut, aber wir alle freuen uns auch einfach wieder auf Präsenztermine — echtes Lachen, echter Lärm, das gehört einfach irgendwie dazu.

Wie steht es um deine Aufgaben und Verantwortungen an Dich als Freiwilliger?

Konstantin: Ich glaube es ist ein, wenn nicht sogar DER Kernaspekt des Freiwilligendienstes hier, dass man lernt, Verantwortung zu übernehmen und damit umzugehen. Wir bekommen viele wichtige Aufgaben, und am Anfang war es auch für mich nicht immer leicht, mich dieser Verantwortung anzunehmen. Man kennt das aus der Schule ja auch eigentlich nicht: Probleme selbstständig lösen zu müssen, ohne dass jemand eng kontrolliert. Aber mit der Zeit lernt man und es stärkt total das eigene Selbstvertrauen, Verantwortung entgegengebracht zu bekommen. Mit dieser Haltung können wir auch in unseren Seminaren den Jugendlichen vermitteln, wie wichtig und schön es ist für ein Projekt Verantwortung zu übernehmen.

Hast Du das Gefühl, dass Dir der Freiwilligendienst bei mehr als lernen auch etwas für deine weitere Berufslaufbahn bringt?

Konstantin: Unbedingt. Das kann sich ganz unterschiedlich äußern. Kommunikation, Verantwortung, ein Verständnis für Lernmechanismen und Sensibilisierung für Gruppen und den Einzelnen, aber auch der Umgang mit Stress und die Fähigkeit, scheinbar unlösbare Probleme zu bewältigen, nicht zu vergessen Koordination und digitale Skills. Das alles sind unglaublich wertvolle Erfahrungen, die nicht nur in der Bildungswelt relevant sind.

Würdest Du anderen Menschen einen Freiwilligendienst bei mehr als lernen empfehlen?

Konstantin: Wer ein Interesse an Bildung und Demokratieförderung hat und unvoreingenommen neue Erfahrungen machen möchte, ist auf jeden Fall absolut richtig. Man sollte Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ein Interesse für diese Zielgruppe haben, Motivation ausstrahlen oder auch bei Problemen oder Stress einen kühlen Kopf bewahren können. Aber das soll keine Abschreckung sein, man kann (und wird)  schließlich alle wichtigen Kompetenzen lernen und trifft hier auf ganz viele Menschen, die auch mal einen Freiwilligendienst gemacht haben und einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Von allen möglichen Freiwilligendiensten gibt es die Chance zu profitieren, aber ich glaube schon, dass mehr als lernen einfach so viele unterschiedliche Möglichkeiten bietet, Neues zu lernen (auch über sich selbst) und sich weiterzuentwickeln, das ist schon besonders.

Was sind deine persönlichen Ziele für dieses Jahr?

Konstantin: Ich möchte weiterhin offen durch meinen Freiwilligendienst gehen und so viel wie möglich daraus mitnehmen. Um aber ein paar konkrete Dinge zu nennen: Ich schreibe wie alle Freiwilligen ein eigenes Seminarkonzept und will da natürlich erreichen, dass die Jugendlichen in der Schule am Ende des Tages sagen: “Das hat mir wirklich geholfen und hat dabei echt Spaß gemacht!”. Außerdem gibt es noch die Idee, einen Bildungs-Podcast zu starten. Das steckt zwar noch total in den Kinderschuhen, aber mal sehen, was wir da bis September so aufgebaut bekommen.…

Ein letzter Satz von Konstantin zum Abschluss

Konstantin: Bei mehr als lernen beginnen wir jeden Seminartag mit einem Zitat. Ich drehe das jetzt mal um und sage Ciao! mit den Worten von Kurt Marti: “Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.”

Wenn Ihr auch interessiert seid bei mehr als lernen einen 12-monatigen Freiwilligendienst zu machen, bewerbt Euch unter bewerbung@mehralslernen.org.

Hier findet Ihr weitere Informationen zur Bewerbung.